Das Motiv "BrainInfection" aus der Serie "SpeakingStuff" kannst du auch in die echte Welt hinaustragen:
- als Sticker 12x12 cm für 3 €
- als Siebdruck auf 2nd-Hand T-Shirts ca. 20 €
Auf Anfrage mache ich dir auch gerne was Individuelles. Kontakte mich einfach!
Die Einnahmen werden nach Abzug der Kosten für den Erhalt von Freiräumen gespendet.
Die KOLBHALLE: Mein persönlicher Lieblingsfreiraum in Köln und meine künstlerische Heimat, die unbeugsam gegen ihre Vernichtung Widerstand leistet:
www.kolbhalle.de
Das FREIRAUMKOLLEKTIVKÖLN: Eine bemerkenswerte Bürgerinitiative, die Freiräume in Köln vernetzt und auf kreativen Wegen Aufmerksamkeit für bedrohte Freiräume schafft:
www.xn--freiraumkln-zfb.de/
Eine PHILOSOPHISCHE STERNSTUNDE, die viele Aspekte des Textes weiter ausleuchtet:
www.youtu.be/Hgdplv8Mde8?si=4hK7C1XV3M4t-y3p
Deutsche Version (english below)
Hast du schonmal darüber nachgedacht, welche Stimmen dich bestimmen?
Wer sagt dir, was du denken darfst?
Wer zeigt dir, was du fühlen sollst?
Wer versichert dir, dass du richtig liegst und die anderen falsch?
Wer lässt dich fühlen, dass du gut genug bist?
Was bist du bereit zu tun, um dazugehören?
Hast du dich heute eigentlich schon selbst optimiert?
Der Freiraum in deinem Kopf ist bedroht: Er ist das Schlachtfeld, auf dem die Kriege von heute ausgetragen werden. Deinen freien Willen beeinflussen zu können, ist ein begehrter Wirtschaftsfaktor. Wem es gelingt, dein Gehirn zu infizieren, greift ein in deine tiefsten Ängste und deine intimsten Bedürfnisse und entscheidet damit, was du konsumierst und welche politischen Entscheidungen du triffst.
Dabei geht es nicht um dein Wohlergehen oder gar dem der Menschheit. Du bist ein Mikro-Ziel für Bots, die dich vielleicht besser kennen als du dich selbst und die nur ein Ziel verfolgen: Konzentration von Geld und Macht. Superreiche opfern die letzten Ressourcen unseres Heimatplaneten, um Technologien zu fördern, die einigen wenigen die Flucht in Bunker, ins Weltall oder eine virtuelle Realität ermöglichen sollen.
Das geht nur, wenn die Vielen nicht merken, dass die Macht bei Ihnen läge, würden sie gemeinsam handeln. Darum müssen die Wenigen die Vielen in viele Einzelne spalten, die sie gegeneinander ausspielen können. Das gelingt darüber, Menschen süchtig zu machen nach Bildschirmen und Inhalten, die zuverlässig, 24/7, ein Übermaß an Dopamin spenden, mit dem das reale Leben nicht ansatzweise mithalten kann. Die tägliche Bildschirmzeit öffnet ein mächtiges Einfallstor in dein Gehirn, wo dir ungehemmt eingehämmert wird, welche Zugehörigkeiten du erreichen solltest und wie gefährlich die anderen sind, die deinem Erfolg im Wege stehen.
Denn die menschliche Aufmerksamkeit lenkt man am einfachsten, indem man jemandem Angst macht und dann eine vermeintliche Sicherheit durch einen besiegbaren Feind anbietet. Einfache Antworten auf komplexe Fragen sind so verlockend. Schlagkräftiges Handeln statt Abwägung, Reflektion und Resignation.
Hast du schon gehört, was man ja wohl noch sagen darf?
Weißt du schon, wer uns bedroht, wer weg muss, damit wir wieder sicher sind?
Sicher ist, dass da, wo Sicherheit durch Ausgrenzung suggeriert wird, die Ausgrenzung zum Selbstläufer wird. Sie muss immer neue Opfer finden. Wer nicht mehr ausstößt, wird vielleicht selbst irgendwann ausgestoßen. Ausstoßende Eliten aller Art leben in permanenter Angst, ihre eigene Prüfung auf Überlebenswürdigkeit nicht zu bestehen. So schottet sich jeder in der Illusion der Selbstständigkeit ab, weil das erkannt werden von anderen Lebensgefahr bedeutet, obwohl ohne Gemeinschaft nichts entstehen und bestehen kann was wir wirklich brauchen. Statt Sicherheit entsteht so eine Spirale der Gewalt. Die Vereinsamung in der vermeintlichen (digitalen) Gruppe treibt die Spirale immer weiter an. Aus suggerierter Angst entstehen reale Probleme und die panischen Kompensationsversuche zerstören das Einzige, dass den Kreislauf der digitalen Sucht durchbrechen könnte:
Verbundenheit mit der Natur und deinen Mitmenschen.
Die Verbindung mit echten Menschen erfordert Achtsamkeit, persönlichen Einsatz und Kompromissbereitschaft. Der Dopaminerwerb ist deutlich mühsamer, aber auch nachhaltiger als das Feuerwerk, dass Bildschirme in deinen Synapsen erzeugen.
Es geht dabei quasi um das Problem der Matrix: Willst du vom künstlich erzeugten Rausch abhängig sein, oder willst du dir dein Dopamin mühsam, aber in Freiheit, selbst erwirtschaften?
Stellst du das Potenzial deines Ichs einer Industrie der Isolation und Zerstörung zur Verfügung, oder willst du mit dir selbst und deiner Umwelt in Kontakt und Auseinandersetzung sein? Blue Pill oder Red Pill, eigentlich ist es deine Wahl, denn wer zwingt dich, außer deinem süchtigen Belohnungssystem?
Es ist nur leider so, dass der freie Markt schon so viel Raum für nichtkommerziell orientierte Gemeinschaft zerstört hat, dass du kaum noch Menschen begegnen kannst, wenn du dir den Eintritt zur Gruppe, zum Event nicht leisten kannst. Also musst du wirtschaften mit deinen Möglichkeiten zur sozialen Interaktion: Woran willst du teilnehmen, was bietet dir ein Event als Gegenleistung für deine Kosten? So triffst du meistens eine effiziente Auswahl und begegnest nur noch Menschen aus deiner Bubble in einem vorgesteckten Rahmen und selbst das leckerste Essen genießt du erst, wenn es dir zusätzlich noch Likes einbringt. Einsamkeit und das Gefühl permanenter Überforderung sind die Folgen dieser Entwicklung und psychische Probleme wie Depressionen und Angststörungen sind wiederum deren Konsequenzen, was die Spirale aus Angst und Abgrenzung immer weiter antreibt.
Sicherheit ist in der Maslowschen Bedürfnispyramide das grundlegendste Bedürfnis und ist diese Sicherheit vermeintlich noch nicht erreicht, ist kein Potenzial frei für die Befriedigung sozialer und kultureller Bedürfnisse, geschweige denn für die geistige Entwicklung. Doch Kontrolle oder gar finale Sicherheit ist eine Illusion: All dein Geld kann nicht verhindern, dass du seelisch und körperlich verletzt wirst, dass du all dein Hab und Gut verlierst, dass du krank wirst und schließlich stirbst. Das einzige, was dich in solchen Krisen stützen kann, sind die Menschen um dich herum, die genauso verletzlich sind wie du, Ängste haben, Fehler machen und um Orientierung in einer immer komplexer werdenden Welt ringen. Sie sind die, die dich beherbergen können, wenn du dein Obdach verlierst. Sie können ihre Nahrung mit dir teilen, wenn du hungrig bist, sie können dir helfen etwas aufzubauen, das für dich alleine viel zu schwer ist. Sie können dir Gesellschaft leisten, sie können dich heilen, pflegen und trösten. Und es kann dir echte Gefühle von Selbstwert geben, wenn du selbst merkst, was du alles geben kannst.
Aber wo sollst du sie finden, die Menschen mit denen du all das austauschen kannst? Wo begegnet man sich offen, ohne Konkurrenz und Zweckbestimmung, ohne Aufrechnen von Leistung, ohne Grenzen durch Gruppenzugehörigkeiten? Kreative Freiräume, wo Menschen sich ohne Erfolgsdruck ausprobieren und kennenlernen können, verschwinden zusehends unter dem Druck von Gentrifizierung und Effizienz. Weil ihr sozialer Wert nicht monetär bemessen wird, ist für sie kein Platz im Überlebenskampf des Kapitalismus. Welche menschlichen Werte bei der Zerstörung von Spielräumen vernichtet werden und welche versteckten Kosten ihr Fehlen verursacht misst niemand. Nur unsere eigene Verlorenheit gibt uns manchmal ein schemenhaftes Gefühl von dem Verlust, den wir erleiden, wenn die Freiräume für absichtsloses, spielerisches Zusammenkommen verschwinden.
Wenn wir erkennen, wie weit wir uns schon entfremdet haben und wie dringend wir Raum brauchen um zusammenzufinden, können wir Vielen in all unserer Diversität und trotz aller Konflikte Gemeinsamkeiten finden und zusammenwachsen.
Nur wenn wir gemeinsam darum kämpfen, Freiräume zu erhalten und neue zu schaffen, können wir uns im realen Leben begegnen und uns gegenseitig immunisieren gegen die Ansteckung durch kommerzielle Viren, die uns zu Marionetten degradieren.
Begegnung mit uns selbst und mit anderen Menschen, bringt uns eine in natürliche Balance, fern von der künstlich geschaffenen Gier, die uns unsere Ressourcen vernichten lässt.
Nur wenn wir uns als planetare Gemeinschaft begreifen lernen, statt einander zu bewerten, anzufeinden und auszugrenzen, kann das Leben überleben.
Lasst uns mehr gemeinsam lachen und weinen, lieben und streiten, leben und sterben auf dem Boden der Realität, statt uns und andere zu zerstören, isoliert in einem Überlebenskampf um digitale Unsterblichkeit.
Zieh mal den Stecker. Entdecke dich selbst. Geh mal raus. Verbinde dich mit deiner Umwelt. Achte auf andere.
Such die Freiräume in deiner Umgebung auf und gib etwas von dir für alle und bekomm von allen etwas für dich zurück.
Hilf mit, neue Freiräume zu ermöglichen, denn hier entstehen die Visionen, wie unser Leben in Zukunft aussehen kann.
Unterstütze Freiräume, auch wenn du sie selbst nicht aktiv nutzt, denn dass die Menschen aus deiner Umgebung sie nutzen können, nutzt indirekt auch dir.
Lass den Freiraum in deinem Kopf nicht ausbeuten, sondern nutze ihn, um mit anderen ein echtes, lebenswertes Leben zu erleben!
Lasst es uns gutgehen!
ENGLISH VERSION
BrainInfection - Immune your System!
Have you ever thought about which voices determine you?
Who tells you what you are allowed to think?
Who shows you what you should feel?
Who assures you that you are right and the others are wrong?
Who makes you feel that you are good enough?
What are you prepared to do to belong?
Have you actually optimized yourself today?
The free space in your head is under threat: it is the battlefield on which today's wars are being fought. Being able to influence your free will is a coveted economic factor. Whoever succeeds in infecting your brain interferes with your deepest fears and your most intimate needs and thus decides what you consume and what political decisions you make. This is not about your well-being or even that of humanity. You are a micro-target for bots who perhaps know you better than you know yourself and who are only pursuing one goal: Concentration of money and power. The super-rich are sacrificing the last resources of our home planet to promote technologies that will enable a few to escape to bunkers, outer space or a virtual reality. This is only possible if the many do not realize that the power would lie with them if they acted together. That is why the few must divide the many into many individuals who they can play off against each other. This is achieved by getting people addicted to screens and content that reliably provide an excess of dopamine 24/7, which real life cannot even begin to keep up with. Daily screen time opens a powerful gateway into your brain, where you are hammered uninhibitedly about what affiliations you should achieve and how dangerous others are who stand in the way of your success.
Because the easiest way to direct human attention is to scare someone and then offer them the supposed safety of a defeatable enemy. Simple answers to complex questions are so tempting. Powerful action instead of deliberation, reflection and resignation. Have you heard what you are allowed to say? Do you already know who is threatening us, who needs to leave so that we can be safe again? What is certain is that where safety is suggested through exclusion, exclusion becomes a self-perpetuating process. It must always find new victims. Those who no longer exclude others may eventually be excluded themselves. Outcast elites of all kinds live in permanent fear of failing their own test of survival worthiness. So everyone isolates themselves in the illusion of independence, because being recognized by others means danger to life, although without community nothing can arise and exist that we really need. Instead of security, this creates a spiral of violence. Loneliness in the supposed (digital) group drives the spiral ever further. Suggested fear gives rise to real problems and panicked attempts to compensate destroy the only thing that could break the cycle of digital addiction:
Connectedness with nature and your fellow human beings. Connecting with real people requires mindfulness, personal commitment and a willingness to compromise. Acquiring dopamine is much more laborious, but also more sustainable than the fireworks that screens create in your synapses.
It's more or less about the problem of the matrix: Do you want to be dependent on the artificially generated high, or do you want to laboriously, but freely, earn your own dopamine? Do you make the potential of your ego available to an industry of isolation and destruction, or do you want to be in contact with yourself and your environment? Blue Pill or Red Pill, it's actually your choice, because who is forcing you, apart from your addictive reward system?
Unfortunately, the free market has already destroyed so much space for non-commercial community that you can hardly meet people if you can't afford to go to a group or event. So you have to manage your opportunities for social interaction: what do you want to take part in, what does an event offer you in return for your costs? You usually make an efficient selection and only meet people from your bubble within a predetermined framework, and you only enjoy even the tastiest food if it also earns you likes. Loneliness and the feeling of being permanently overwhelmed are the consequences of this development and psychological problems such as depression and anxiety disorders are in turn their consequences, which drives the spiral of fear and isolation ever further.
Security is the most basic need in Maslow's pyramid of needs and if this security is supposedly not yet achieved, there is no potential for the satisfaction of social and cultural needs, let alone for spiritual development. But control or even final security is an illusion: all your money cannot prevent you from being hurt mentally and physically, from losing all your possessions, from falling ill and ultimately dying. The only thing that can support you in such crises are the people around you, who are just as vulnerable as you are, have fears, make mistakes and struggle to find their bearings in an increasingly complex world. They are the ones who can shelter you when you lose your home. They can share their food with you when you are hungry, they can help you build something that is far too difficult for you alone. They can keep you company, they can heal you, care for you and comfort you. And it can give you real feelings of self-worth when you realize what you can give.
But where can you find them, the people with whom you can share all this? Where can you meet openly, without competition and purpose, without counting up achievements, without the boundaries of group membership? Creative spaces where people can try things out and get to know each other without the pressure to succeed are increasingly disappearing under the pressure of gentrification and efficiency. Because their social value is not measured in monetary terms, there is no room for them in capitalism's struggle for survival. No one measures the human values that are destroyed in the destruction of spaces and the hidden costs of their absence. Only our own forlornness sometimes gives us a shadowy sense of the loss we suffer when the free spaces for unintentional, playful coming together disappear.
When we realize how far we have already alienated ourselves and how urgently we need space to come together, we can find common ground and grow together in all our diversity and despite all the conflicts. Only if we fight together to preserve free spaces and create new ones can we meet in real life and immunize each other against the contagion of commercial viruses that degrade us to puppets. Meeting with ourselves and with other people brings us into a natural balance, far from the artificially created greed that makes us destroy our resources. Life can only survive if we learn to see ourselves as a planetary community instead of judging each other, antagonizing and excluding each other.
Let's laugh and cry together, love and argue, live and die on the ground of reality instead of destroying ourselves and others, isolated in a struggle for digital immortality.
Pull the plug. Discover yourself. Go outside. Connect with your environment. Pay attention to others. Seek out the open spaces in your surroundings and give something of yourself to everyone and get something back for yourself from everyone. Help make new open spaces possible, because this is where visions of what our lives can look like in the future are born. Support open spaces, even if you don't actively use them yourself, because the fact that the people around you can use them indirectly benefits you too. Don't let the free space in your head be exploited, but use it to experience a real life worth living with others!
Let's have a good time!